Auch
70 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus sind seine Spuren im Stadtbild
Klagenfurts zu finden. Wohnanlagen, die für die UmsiedlerInnen aus dem Kanaltal
geplant wurden, Musterbauten, die Klagenfurt zu einem Bollwerk gegen die Slawen
machen sollten und Veränderungen infolge der massiven Bombardements. Während
Wohnbauprojekte im Krieg ins Stocken gerieten und auf die Zeit nach dem
„Endsieg“ verschoben wurden, trieben die Nazis den Bau von Rüstungs- und
Kasernenanlagen voran – in Klagenfurt-Lendorf unter Einsatz von KZ-Häftlingen,
deren Arbeitsleistung ohne jegliche Bezahlung bis zur Erschöpfung ausgebeutet
werden konnte.
TERMIN: 19. September 2015
TREFFPUNKT:
10.00 Uhr, Architektur Haus Kärnten
ROUTE:
Wir treffen uns beim ARCHITEKTUR HAUS zu
einer kurzen Einführung zum Thema: Was waren die Pläne für Klagenfurt im
Nationalsozialismus? Welche städtebaulichen Konzepte sollten umgesetzt werden
und was davon wurde wirklich realisiert? Anschließend radeln wir zur KLAGENFURTER
BURG, im Nationalsozialismus Hauptquartier der Gestapo und Folterstätte für
tausende KärntnerInnen. Die nächste Station ist das JÜDISCHE BETHAUS in
der Platzgasse, anstatt einen eigenen Synagogenbau zu errichten wurde von der
jüdischen Gemeinde ein Wohnhaus in ein Bethaus umfunktioniert, im Krieg
zerstörte es ein Bombentreffer. Unsere Route führt weiter zum Gelände der
ehemaligen TABAKFABRIK, hier wurden im Nationalsozialismus Flugzeugteile
gebaut – ein zentrales Ziel für die alliierten Bomben. Auch der JÜDISCHE
FRIEDHOF in St. Ruprecht wurde von einer Bombe teilweise verwüstet, nach
einer kürzlich erfolgten Sanierung durch die Stadt Klagenfurt findet man dort nun
ein Erinnerungszeichen an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in
Kärnten. Der Radpfad führt weiter nach Waidmannsdorf, wo anhand der KANALTALERSIEDLUNG
die nationalsozialistische „Heim ins Reich“-Bewegung und ihre Auswirkungen auf
Kärnten thematisiert werden. Die vorletzte Station führt uns nach Klagenfurt-Lendorf.
Hier finden wir am Gelände der ehemaligen SS-Junkerschule Spuren eines KZ-Nebenlagers
ebenso wie Musterbauten der Nazis und ein Beispiel für den gegenwärtigen Umgang
mit nationalsozialistischer Kunst. Abschließend radeln wir zurück in die
Innenstadt zum Klagenfurter LANDESGERICHT, wo ein kürzlich umgesetztes
Gedenkprojekt an die Opfer der NS-Justiz vorgestellt wird.
UNKOSTENBEITRAG: 20,– (Kinder: 10,-) inklusive 1 Essen + Getränk
INFO
+ Anmeldung: T 0676/845870110 E office@kulturradpfade.at