Kultur ist eine eigenartige Sache. Sie lebt in Theatern, in Museen, in Operhäusern oder anderswo. Sie findet in der Öffentlichkeit statt und will konsumiert, diskutiert oder kritisiert werden. Oft wird die Kultur weitab von der Öffentlichkeit, ganz in der Stille ersonnen und dort immer aufs Neue geboren. Im Pustertal können wir es in der Musik - von der Volksmusik, bis hin zur musikalischen Hochkultur - spüren: Die Musik schlägt oft eine Brücke zwischen der Landschaft und Ihren Bewohnern.
TERMIN: Montag, 30. und Dienstag, 31. Juli 2012
TREFFPUNKT: 10.30 Uhr, Bahnhof Innichen / San Candido, Südtirol
ROUTE: Dieser
KULTUR RAD PFAD verbindet die beeindruckende Schönheit der Landschaft
mit den kulturellen Sehens- und Hörenswürdigkeiten des Hochpustertals.
TAG 1: Der Startpunkt befindet sich im Hochpustertal in Südtirol auf
1.175 m Höhe: San Candido/ Innichen. Wir fahren durch den Nationalpark
Drei Zinnen auf einem durch Wald und Wiesen führenden Radweg in das
Fischleinteil / Val di Fiscalina, das uns einen atemberaubenden Blick
auf die Lienzer Dolomiten erlaubt. Von hier starten wir die Rückfahrt
nach San Candido, wo wir in der Altstadt die Heiliggrabkapelle, das
Franziskanerkloster und die St. Michaelskirche besichtigen werden. Als
Höhepunkt des Tages kommen wir in den Genuss einer »Unio Mystica« – ein
unvergesslicher Abend mit einem Orgelkonzert in der Stiftskirche
Innichen anlässlich der Gustav Mahler Musikwochen.
TAG 2: Wir
fahren weiter Richtung Westen nach Toblach und machen uns auf den Weg
zum Drau-Ursprung. Auch Spuren der Römer sind hier noch sichtbar. Im 4.
Jahrhundert v.u.Z von den Kelten besiedelt und 15 v.u.Z. von den Römern
erobert, führte später die Via Iulia Augusta durch diese Gegend. Einen
alten Römerweg gibt es auch noch heute. Über Niederdorf und Olang kommen
wir immer wieder mit der Volkskultur des Südtirols in Berührung. Das
Haus Wassermann mit seinem volkkulturellen Schätzen und auch die Lipper
Säge, eine der letzten betriebenen venezianischen Sägen, erwarten uns,
bis wir unser Ziel Bruneck erreichen. Als schlusspunkt wandern wir auf
einem Rundgang durchs Dietenheimmuseum, das zu den schönsten
Freilichtmuseen Europas zählt. Abends Heimreise mit dem Zug.
Hier im
Hochpustertal sind Heiliges und Profanes eng miteinander verbunden und
noch immer sichtbar - beispielsweise in der Musik. "Hier ist es
wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele... " so empfand
Gustav Mahler seine Sommerfrische in Toblach. Er verweilte in den
Sommern von 1908 bis 1910 in Altschluderbach, wo er 1908 "Das Lied von
der Erde", 1909 die Neunte und 1910 die unvollendete Zehnte schuf. So
hat der berühmte Toblacher Stammgast dem Hochpustertal ein ganz
besonderes Denkmal gesetzt: Die Gustav Mahler Musikwochen, die hier seit
dem Sommer 1981 stattfinden.