20AUGUST2011
DASNAMENGUTVONKLAGENFURTUNDUMGEBUNG
Abfahrt: 10:00


H.D. Pohl
Sprache zählt zum ältesten kulturellen Erbe und in der Sprache selbst wiederum das Namengut. Im Rahmen des KULTUR RAD PFADES werden namenkundliche Informationen geboten, denn in einer Kulturlandschaft gehört das Namengut zum immateriellen Kulturerbe. Ortsnamen sind somit Erbe aus früheren Zeiten und historisches Kulturgut. Sie sind Zeugen des historischen Wachsens verschiedener Sprachgemeinschaften und belegen die sprachliche Durchmischung Kärntens, die bis zu keltischen Ursprüngen zurückreicht. 

TERMIN: 19. JUNI 2011 
TREFFPUNKT: 10.00 Uhr, Landesarchiv Kärnten 

ROUTE: Diese Radtour beginnt beim KÄRNTNER LANDESARCHIV in der St. Ruprechter Straße, wo wir im Archiv die „Klagenfurter Handschrift“ besichtigen können – das älteste Denkmal in slowenischer Sprache aus Kärnten. Danach geht es weiter nach ST. MARTIN /KREUZBERGL und Kalvarienberg mit dem slowenisch historischen Namen Zitoulich (Gegend bei den Binsen). Vorbei am SCHLOSS ZIGGULN, das einen alten Rodungsnamen fortsetzt (zu slowenisch sekulja ‘Hackbeil’) und kommen dann zum SCHLOSS MAGEREGG, das nach seinem Erbauer Wolf Mager von Fuchsstatt (1590) benannt ist. Von dort geht’s weiter über GORITSCHITZEN/GORIČICA (heute amtlich nur noch als Katastralgemeinde) und Annabichl nach MAROLLA bei St. Georgen am Sandhof. Von dort wenden wir uns nach Südosten, fahren an SCHLOSS KRASTOWITZ/HRASTOVICA vorbei, fahren durch HÖRTENDORF, überqueren die Glan (aus keltisch Glana ‘die klare, lautere’) und erreichen schliesslich GURNITZ/PODKRNOS, das einen vorslawischen Namen fortsetzt und das zur Gemeinde EBENTHAL/ŽRELEC gehört. Der deutsche Name bezieht sich auf das Schloss, der slowenische auf einen alten Flurnamen (zu slowenisch žrelo ‘Schlund, Abgrund, Krater’). Wir fahren nun entlang der SATTNITZ , die auch Glanfurt heißt und die in ihrem westlichen Abschnitt durch SIEBENHÜGEL fließt (in Anlehnung an die sieben Hügel Roms). Der slowenische Name des Stadtteiles WAIDMANNSDORF/OTOČE bedeutet so viel wie ‘Inselbewohner’, denn der Ort war in diesem sumpfigen Gebiet bis ins 19. Jahrhundert zeitweise eine Insel. Wir fahren nun durch die KRANZMAYERSTRASSE, die nach dem berühmten Kärntner Germanisten und Namenforscher Eberhard Kranzmayer (1897-1975) so benannt ist. Bei der ALPEN-ADRIA-UNIVERSITÄT beenden wir unsere Rundfahrt.

UNKOSTENBEITRAG: 20,- (Kinder: 10,-) inklusive Mahlzeit und Getränk.

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