17UND18AUGUST2009
VONSILLIANNACHSPITTALZWEITAGEENTLANGDERDRAU
Abfahrt: 06:30
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Impulse/Russwurm-Biro
1812 wurde das französische bürgerliche Gesetzbuch, der Code Napoléon, eingeführt, ebenso der französische Kalender, französische Maße und Währung. Das französische Oberkärnten erlebte – im Gegensatz zu Unterkärnten – einen wirtschaftlichen Aufschwung.
1813 zogen die Besatzer aus Sachsenburg ab, sie wurden woanders gebraucht. Vor dem Abzug zerstörten sie die Befestigungsanlagen. Nach dem Sieg über Napoléon in der Völkerschlacht bei Leipzig endete die französische Herrschaft in Oberkärnten. Sachsenburg wurde im Juli 1814 wieder offiziell Teil des österreichischen Kaiserreichs.
Die Märzrevolution 1848, eine spontane Auflehnung gegen das Metternichsche Unterdrückungssystem in Österreich, begann am 13. März in Wien. In Venedig und Mailand gab es ebenfalls Aufstände und es begann der Sardinische Krieg. In Graz gab es einige Tumulte und auch in Sachsenburg ereignete sich eine ungewöhnliche Erhebung.
Im März 1848 rief Ignaz Rabitsch, Werksverweser der Messinggießerei Möllbrücke, zu einer „Konstitutionsfeier“ auf. Rabitsch hatte ein „Konstitutionslied“ gedichtet, das von den Sachsenburger Chorsängern einstudiert wurde.
Am 20. März 1948, einen Tag bevor in Wien die Staatskonferenz durch ein Provisorisches Staatsministerium unter dem Vorsitz von Franz Anton Graf Kolowrat-Liebsteinsky ersetzt wurde, versammelten sich freiheitsliebende Sachsenburger bei der unteren Draubrücke. Rabitsch und seine Werksarbeiter stießen dazu. Die Demonstranten marschierten Richtung Markt und sangen das Konstitutionslied. Auch die Kirchenglocken wurden geläutet.
Unter den „Rebellen von Sachsenburg“ befand sich Josef Klaus und Gottlieb Supersperg, der einer sehr alten Kärntner Gutsbesitzerfamilie entstammte. Klaus hielt eine Rede, in der er nicht nur das Motto der französischen Revolution, „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, ausrief, sondern sich auch von der österreichischen Monarchie lossagte. Auf Fuhrwerke sollte künftig von den Sachsenburgern Zoll eingehoben und es sollten keine Steuern mehr an den Staat bezahlt werden. Außerdem sollte die Post nicht mehr durch Sachsenburg fahren dürfen, obwohl Gottlieb Superspergs Bruder der Postmeister in Sachsenburg war. Supersberg und Klaus riefen die „Republik Sachsenburg“ aus, mit den Grenzen des ehemaligen Burgfrieds Sachsenburg. „Es lebe die Republik!“, schrieen die beiden Oberkärntner Revolutionäre.
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